Konferenz „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“

15 videos • 134 views • by Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung Auf der Konferenz „Wir wollen mehr Demokratie wagen. Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens“ der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), dem Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und dem LabEx EHNE (Ecrire une Histoire Nouvelle de l'Europe) der Université Paris-Sorbonne diskutierten Wissenschaftler*innen 2017 die Reformansprüche und -umsetzungen Willy Brandts. Der Satz „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ aus der ersten Regierungserklärung des Kanzlers Willy Brandt von 1969 gilt als Leitspruch für die Phase der Reformen und der „Fundamentalliberalisierung“ der alten Bundesrepublik. Im Zentrum stand die Frage, inwieweit die sozial-liberale Regierung „mehr Demokratie“ verwirklichte und wie sie dieses Ziel mit den Bemühungen um mehr politische Planung in Einklang brachte. Welche Hoffnungen, aber auch Befürchtungen weckte Brandts Versprechen? Wessen Erwartungen wurden erfüllt oder enttäuscht und wie wirkte sich die Zäsur des Krisenjahres 1973 aus? Neben dem internationalen Vergleich wurde auch die Rezeption und Wirkung von Brandts Leitspruch diskutiert. Welche der Entwicklungen, wie das Entstehen neuartiger Formen zivilgesellschaftlichen Engagements, sind tatsächlich auf Willy Brandt und die sozial-liberale Reformpolitik zurückzuführen? Lässt sich die These von der „Fundamentalliberalisierung“ aufrechterhalten? Oder haben sich wesentliche Teile der Liberalisierungs- und Demokratisierungsprozesse sowie des Wertewandels in der Gesellschaft erst seit den 1980er Jahren voll entfaltet? Und auch, welche aktuelle Bedeutung Brandts vielzitierter Satz noch immer hat.